Soziales Kompetenztraining/ individuelle Förderung in einer Gruppe
- Hilfen nach § 35a
- Hilfen nach § 30
- Hilfen nach § 27,2
Soziales Verhalten ist erlerntes Verhalten. Nicht alle Kinder und Jugendlichen finden die gleichen Lernbedingungen vor und/oder haben Entwicklungsaufgaben zum Erwerb von emotionalen und personalen Kompetenzen in gleicher Weise bewältig. Verhaltensweisen, die innerhalb des persönlichen Lebensraumes durchaus sinnig und nützlich sein können, stellen sich in anderen Kontexten als Belastung für die Gemeinschaft dar, Kinder/ und Jugendliche, die keine Möglichkeit hatten, soziale Verhaltensweisen am Modell zu lernen, können nicht auf diese zurückgreifen.
Welche Faktoren auch immer dazu führen, diese sind zu vielfältig, um hier benannt zu werden: Manche Kinder und Jugendliche gelingt es nur bedingt, sich in Einklang mit der äußeren Umwelt zu bringen, sich angemessen und regelrecht in eine Gemeinschaft zu integrieren und den Anforderungen zu entsprechen. Die Folgen für den Einzelnen, sowie für die Gesellschaft können gravierend sein.
Kinder und Jugendliche, die zudem noch von einer schwerwiegenden Entwicklungsstörung oder Behinderung betroffen sind- wie Autismus- Spektrum- Störung, Fetales Alkoholsyndrom (FAS, FASD, ADHS, ADS u.ä.) haben das Bedürfnis nach Freundschaften und Beziehungen. Gleichzeitig erfassen sie soziale Reize in der Mimik, Sprache oder Körperhaltung ihres Gegenübers nicht intuitiv. Das führt zu Verhaltensweisen, die der Umwelt oftmals unverständlich erscheinen. Die täglich erlebten Zurückweisungen und Schuldzuweisungen (teilweise erhebliche emotionale Abneigung) verunsichern und führen zu depressiven oder aggressiven Kompensationsversuchen.
Unsere Trainings basieren auf das Soziale Kompetenztraining – Gut drauf und gut dran; sowie auf das Zürcher Kompetenztraining für Kinder und Jugendliche mit Autismus Spektrum Störungen.
Ziele:
Die Kinder und Jugendlichen
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Sind sich der Verantwortung für das eigene Denken und Handeln bewusst
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Zeigen Handlungskompetenz und pro-soziale Verhaltensweisen
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Verfügen über ein Moralempfinden
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Verstehen und akzeptieren Regeln, die in sozialen Kontexten bestehen, und halten diese überwiegend ein
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Erleben ihre Selbstwirksamkeit im positiven Sinn und steigern ihr Selbstwertgefühl
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Verfügen über eine gute kommunikative Fähigkeit, können eine Unterhaltung führen, Gefühle verbalisiere, ihre Meinung angemessen äußern, Kritik geben und annehmen
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Verhalten sich emphatisch
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Steigern Selbstbewusstsein und Selbstakzeptanz und entwickeln ein realistisches Selbstbild
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Nehmen ihre Gefühle wahr und gehen adäquat mit ihnen um
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Tragen Konflikte gewaltfrei aus und suchen nach Lösungen- können in diesem Punkt um Hilfe anfragen
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Sind aufmerksam und konzentriert (wenn es nicht so interessant ist)
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Arbeiten kooperativ zusammen (gemeinsam schaffen wir das)
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Erhöhen ihre Frustrationstoleranz
Das Anstreben und Erreichen dieser Ziele ist ein aktiver Prozess.
Zur Ausgestaltung des Sozialen Kompetenztrainings für Kinder und Jugendlichen ist entscheidend:
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dass die lern – und entwicklungspsychologischen Voraussetzungen und Besonderheiten der Kinder und Jugendlichen auf allen Ebenen berücksichtigt und angesprochen werden
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die gewählten Inhalte für Kinder und Jugendliche kognitiv fassbar sind
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und gleichzeitig die Inhalte für ältere Kinder und Jugendlicher nicht zu kindlich, sondern altersangemessen gehalten sind.
Im Mittelpunkt steht die individuelle Förderung innerhalb einer Gruppe, wir erstellen je nach gemeinsam erarbeiteter Zielsetzung aus dem Hilfeplanverfahren einen Methodenkoffer aus unseren vielfältigen pädagogisch therapeutischen Materialien zusammen.
Schlüsselmethoden sind hier
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verschiedene individuelle Themenangepasste Workshops,
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die pädagogische Einschätzung nach Kiphard, als Auswertungsgrundlage für die weitere Arbeit im sozialen Kompetenztraining, sowie die Reflektion nach Hause.
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das regelmäßige 360 Grad Feedback, als Auswertungsgrundlage zur weiteren gemeinsamen Zielerarbeitung, sowie eine pädagogische Beobachtungsbeurteilung
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Entwicklungsberichte nach Gabip
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Tier und Erlebnispädagogik als Unterstützungsmedium zur Zielerreichung
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Lernpädagogik - Lernen Miteinander und füreinander
Wir betreuen viele Kinder mit Autistischen Störungen, viele Kinder mit FASD, sowie viele Kinder mit einer geistigen Behinderung sind wir sehr viel in der Natur unterwegs. Wir dürfen die Naturstätten der Kommune Kleve, wie die Sieben Quellen, den Kranenburger Bruch, der Niers in Goch-Kessel, sowie in Verbindung mit der NABU das unter Naturschutzstehende Gelände der NABU nutzen.
Wir arbeiten ressourcenorientiert: „An den Fähigkeiten ansetzen, nicht Defizite beschreiben.“
Feste Rituale und Strukturen geben den Kindern und Jugendlichen die notwendige Sicherheit, die sie benötigen. Der Ablauf jeder Gruppe ist gleich, aber mit unterschiedlichen Hauptzielen.
Wie viele Gruppen wir anbieten richtet sich nach der Anmeldezahl:
Maximale Gruppengröße sind 4 Kinder
Auf jeden zwei Kinder kommt mindestens 1 Betreuer. Und bei jeden SKT ist minimal ein Fachkraft anwesend.
Altersgruppen der Kinder:
6- 10 Jahre
10- 14 Jahre
14- 20 Jahre
Das Alter richtet sich nach der emotionalen Ausrichtung der Kinder, so kann sich die Altersgrenze nach oben und unterverschieben- Es sind Richtwerte.